

Gastroenterologie
Chronisch-entzündliche Darmerkrankungen
Der Begriff chronisch-entzündliche Darmerkrankungen (CED) fasst die nicht immer klar voneinander abgrenzbaren Krankheitsbilder der Colitis ulcerosa und des Morbus Crohn zusammen. Häufig tritt die Entzündung in Schüben auf, es gibt allerdings auch kontinuierliche Verläufe. Leitsymptom der chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen sind chronische Durchfälle, begleitet von Bauchkrämpfen. Patient*innen berichten teilweise von mehr als 20 Stuhlentleerungen pro Tag. Die chronifizierte Entzündung greift das gesunde Darmgewebe an. Abszesse, Fisteln und Stenosen können zusätzliche Komplikationen darstellen.8 s df
Übersicht über gastroenterologische Erkrankungen
Morbus Crohn (MC)
Morbus Crohn (MC) ist neben Colitis ulcerosa (CU) die häufigste chronisch-entzündliche Darmerkrankung. Es können alle Schichten der Darmwand bei Morbus Crohn entzündet sein. Morbus Crohn kann in allen Abschnitten des Verdauungstraktes vorkommen, vom Mund bis zum After. Am häufigsten findet man Morbus Crohn im endständigen Dünndarm (terminalen Ileum).7
Colitis ulcerosa (CU)
Colitis ulcerosa (CU) ist neben Morbus Crohn (MC) die häufigste chronisch-entzündliche Darmerkrankung. Bei der Colitis ulcerosa werden Blut- und Schleimbeimengungen häufig beobachtet. Die chronische Entzündung ist bei einer Colitis ulcerosa auf den Bereich des Dickdarms beschränkt und ist charakterisiert durch die Ausbildung von Ulzerationen auf den oberflächlichen Schleimhautschichten (Mukosa und Submukosa).8
Pädiatrischer Morbus Crohn
Morbus Crohn ist eine chronisch-entzündliche Darmerkrankung (CED), die meist in Schüben auftritt und sich bei bis zu einem Viertel der Betroffenen bereits im Kindes- oder Jugendalter zeigt.1 Die Entzündung tritt meist am Übergang vom Dünndarm zum Dickdarm auf. Sie kann jedoch auch den gesamten Verdauungstrakt vom Mund bis zum After betreffen.2 Häufigste Symptome sind chronische Bauchschmerzen, Durchfälle und Gewichtsverlust.1,2,3 Bei Kindern und Jugendlichen kann es darüber hinaus zu Wachstumsstörungen und einer verzögerten Pubertät kommen.4,5All diese Faktoren können die Lebensqualität stark beeinträchtigen und bis hin zu Depressionen führen.6
Pädiatrische Colitis ulcerosa (CU) bei Kindern und Jugendlichen
Das Krankheitsgeschehen einer Colitis ulcerosa unterscheidet sich bei erwachsenen und pädiatrischen Patienten mitunter beträchtlich. Eine Manifestation dieser chronisch-entzündlichen Darmerkrankung im Kindes- oder Jugendalter geht häufiger mit einem aggressiven Verlauf einher, der sich in einer ausgedehnten Kolitis äußern kann und in vielen Fällen eine Hospitalisierung erforderlich macht.9
Die Inzidenz der Erkrankung liegt in Deutschland zwischen 3,0–3,9 pro 100 000 Einwohner.10